Aktuelle Ereignisse nach dem Tode König Warnulfs
Insgesamt sind die Adligen, Kleriker und selbst das Volk verunsichert ob der Gerüchte, die über die Ereignisse in Schareck kursieren. Die Ermordung des Königs durch einen unbekannten Attentäter, die Ermordung des Herzogs von Schareck durch Prinz Konrad, die Verbannung Konrads durch die neue Königin, die Absetzung der Herzöge und die ungeheuerliche Exkommunikation der Königin durch Nuntius Ubald sowie die noch ungeheuerlichere Rücknahme des unfehlbaren Beschlusses eines Nuntius durch Nuntia Tirene sind Dinge, die sich schnell verbreitet haben und in allen Schichten der Aklonischen Gesellschaft kontrovers diskutiert werden.
Eine solche Vielzahl schockierender Ereignisse überfordert die Menschen.
All das führte dazu, dass zwar die Krönungsfeierlichkeiten für Königin Elisabeth I. Torwendil in Aklon Stadt gewohnt pompös abgehalten wurden, aber weniger Volk als erwartet anwesend war. Viele verschließen in Erwartung eines Sturms über Aklon ihre Tür und hoffen, dass dieser über sie hinwegzieht.
Königin Elisabeth ernennt im Zuge der Krönungsfeierlichkeiten nominell neue Herzöge für Warall, Camberion und Schareck.
Um ihre alten Freunde zu belohnen, vergibt die Königin Schareck an Fürst Walther von Meeringen, einen der engen Gefolgsleute von Johannes von Crysofas.
Warall geht an Fürst Guntram von Santoria aus Tornum, als Zeichen für den Tod Herzog Burchards vor den Toren Tulderons.
Camberion wird an einen Fürsten aus Camberion, Manfred von Hallberg, bisheriger Widersacher von Jobst von Walden-Ahr vergeben. Eine offensichtliche Demütigung, indem einer seiner bisherigen Vasallen über ihn gestellt wird.
Die Absetzung der drei Herzöge wird unter den Reichsfürsten und Adligen weitgehend nicht positiv angesehen. Man betrachtet dies als Willkür und Angriff auf die Adelsstruktur im Reich. Anschuldigungen wegen Hochverrat werden seitens der Krone gegen Camberion, Warall und Schareck zwar erhoben, aber es können keine schlüssigen Beweise vorgelegt werden. Man vermutet eher einen privaten Rachefeldzug Elisabeths, der dem Reich wenig dienlich ist.
Camberion und Warall sagen sich von der Familie Torwendil los und erkennen Elisabeth nicht als neue Königin Aklons an. Beide Herzogtümer schließen ihre Grenzen. Königliche Beamte werden aufgefordert, die Seite zu wechseln oder werden inhaftiert. Krongüter und Steuergelder in Camberion und Warall werden konfisziert. Dabei kommt es zu ersten Kampfhandlungen.
Hiltrud von Warall hat breite Unterstützung in ihrem Herzogtum. Nur weniger Adlige verweigern ihr die Gefolgschaft und bleiben königstreu.
In Camberion ist Jobst von Walden-Ahr zwar nicht so beliebt wie Hiltrud in Warall, aber viele Adlige sind unzufrieden mit der gefühlten, mangelnden Unterstützung, die ihre Baronien und Grafschaften von der Krone im Kampf gegen die Einfälle aus den Orklanden und gegen die Armut erfahren haben, so dass sie geneigt sind, sich der Rebellion anzuschließen. Viele Adelige in Camberion halten sich aber zunächst noch bedeckt und warten ab, wie die Sache sich entwickelt. Einige bleiben auch offen königstreu.
Der neuernannte Herzog von Camberion, Herzog Manfred von Hallberg, wurde auf dem Weg von seinem Stammsitz nach Aklon Stadt, wohin seine neue Königin ihn zitiert hatte, von einer großen Schar Ritter unter der Führung von Walden-Ahrs Kanzler, Gunther von Hagen, in einem Hinterhalt umstellt und gefangen genommen. Er fristet sein Dasein nun in den Kerkern Walden-Ahrs. Dieser Erfolg bringt einige weitere Barone und Grafen Camberions auf die Seite Walden-Ahrs.
In Schareck hat der junge Rufus von Schareck nach der Demütigung durch die Königin seine Stammburgen schließen und befestigen lassen. Er selbst ist in einer der größeren Städte Scharecks untergetaucht und sendet von dort Aufrufe an das Volk, sich zu erheben. Die Städte, die viel von der liberalen Haltung Scharecks profitiert haben, sind ihm sehr wohlgesonnen, aber einige fürchten auch die Repressalien der Krone oder die Vergeltung, sollte der Aufstand scheitern.
Die Adligen Scharecks, ohnehin wenig begeistert von der Politik, Steuern zahlen zu müssen und Händler auf ihre Kosten zu adeln, sind mehrheitlich königstreu. Das Volk Scharecks hingegen, von einem Agitator namens Hofer aufgehetzt, verläßt die Felder und Werkstätten und zieht in die aufständischen Städte.
Die Söldnerkompanien, die Rufus von Schareck bezahlt, unterbinden fast jeden Kontakt mit Aklon Stadt und Crysofas/Tornum.
Der neue Herzog von Schareck, Walther von Meeringen, findet ein Herzogtum in Aufruhr und Chaos vor.
Herzog Theodulf zu Klant und Herzogin Genewin zu Raennar stellen sich geschlossen hinter Königin Elisabeth. In beiden Fällen keine große Überraschung.
In der Bevölkerung Raennars gilt die junge Königin als sehr beliebt und Herzogin Genewin unterstellt man ungern auf der Verliererseite zu stehen. Erstaunlicherweise soll die Hezogin eine Einschränkung bei der Erneuerung Ihres Treueeides angeführt haben. Sie lehnt jegliche Intervention ab, die sich gegen Rufus von Schareck richtet, da dieser der Sohn eines treuen Freundes war und für sie fast wie ein eigenes Kind sei. Davon abgesehen gewährt sie Königin Elisabeth die volle Unterstützung Ihres Herogtums.
Der Herzog von Klant war immer ein Befürworter der Politik König Warnulfs und es ist wenig spektakulär, dass er zur Blutlinie der Torwendils hält. Die Spannungen, die man den Häusern Schareck und Klant in der Vergangenheit nachsagte, tun vermutlich ihr übriges, um Klant in dieser Situation auf Seiten der Königin zu positionieren.
Die Ultorianische Kirche scheint sich sammeln zu müssen. Zumindest tut dies die Synode in Aklonstadt. Die Nuntii und Custodes haben sich zu einem Konklave getroffen und die schweren Türen des großen Ultortempels im Herzen Aklonstadts verschlossen. Einzig Nuntius Ubald Torwendil ist nicht anwesend. Er besichtigt zurzeit mehrere Komtureien der Schwertbrüder im Urs Sanctum.
Aklon im 8 Monat des Jahres 5030
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