Das Jahr 5035. Die Welt dreht sich weiter, Zusammenhänge in Aklon verändern sich. Dieser Thread bietet einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse drumherum.
Teil 1: Währenddessen in Laikeria
→ http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... e=Laikeria
Primon Aurelius blickte erneut über die klaffende Narbe, die Camberion vom laikerianischen Imperium trennte. Die Befestigungsanlagen wirkten stark und die Türme waren bemannt. Händler und Zivilisten überquerten die improvisierte Brücke in beide Richtungen und die Grenzkontrollen waren strikt auf der anderen Seite. Auf seiner Seite. Dann wandte er sich wieder dem camberionischen Wächter zu, vor dem er stand. Die Anlagen auf der Seite der Akloner waren nie fertiggestellt worden. Die Wachmannschaft war unterbesetzt und alle fähigen Soldaten waren längst an die inneren Fronten des bürgerkriegsgeplagten Königreichs gesandt. Der alte Mann, der offensichtlich unterernährt war, klagte erneut darüber, dass selbst die Bestechungsgelder kaum reichten ihn zu ernähren. „Der Friede von Farnau“, dachte Aurelius, während der Mann weiter plapperte. Ob sich jemand hier an den Wortlaut erinnerte? Er sah die Menschen aus dem nördlichsten Herzogtum von Aklon, das seit Jahren in offener Rebellion stand. Bislang hatten sie dem Druck aus dem Süden Stand gehalten und sogar Siege errungen. Angeblich sogar die Reichsgarde zurückgedrängt. Aber sie waren des Krieges müde. Das Imperium könnte nicht ganz Aklon den Frieden bringen. Aber die Gebiete zwischen dem Schattenhorn und Ilin würden nicht einmal erobert werden müssen. Eine halbe Legion könnte sie einfach besetzen. Er hatte seinen Vorschlag mindestens dreimal in die Hauptstadt geschickt und um Truppen gebeten. Gestern kam das erste Mal eine Antwort und die Aufforderung einen konkreten Plan vorzulegen. Das Oberkommando würde die Verhandlungen abwarten, dachte er. Der Plan sollte das Ende des Winters in Betracht ziehen. Er nahm an das Oberkommando würde nicht zuschlagen, wenn dies eine Vereinigung der Herzogtümer unterstützte, dafür war das Imperium noch immer zu schwach. Doch wenn die Verhandlungen fruchtlos blieben? Dann könnte so ein Handstreich erfolgen. Wer weiß, was dann alles passieren könnte. Vermutlich würden die Gebiete sich sogar freiwillig dem Imperium anschließen, für das Volk wäre es auf jeden Fall ein Segen!
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Teil 2: Währenddessen in den Orklanden:
→ http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... e=Orklande
Murgrak Kùsh blickte noch einmal von seinem Knochen behangenen Thron auf den Boten, der vor ihm kniete. „Wenn der letzte Schnee geschmolzen ist, sagst du?“. Der kniende Goblin nickte heftig, dann blickte er auf und ergänzte „Sie werden dann auch noch mehr mit sich selbst zu tun haben, sagte es!“. Der Orkhäuptling trat nach dem unverschämten Ding, das es wagte ohne Aufforderung Ergänzungen machte. Der Goblin quiekte und verschwand aus dem Zelt. Der Winter würde mild werden. Gutes Kriegswetter im Frühjahr. Axtwetter. Und seine Späher bestätigten, was die Boten seinen Meldeläufern ausgerichtet hatten. Die Weichhäute im Südwesten waren lange im Krieg mit sich selbst beschäftigt. Die Stadt, Ilin, kam nicht in Frage, aber südlich davon waren Wiesen und Wälder. Und da war eine kleine Baronie. Ein Ziel in der richtigen Größe. Sicherlich wussten das der…wie nannte er sich gleich? Ah, ja: der Kon`Suul…das und hatte er hatte eigene Pläne, aber die Boten hatten ihm auch versichert, dass man sich nicht in die Quere käme. Zudem hatte er Geschenke gesandt. Gut wenn sich auch Menschen an alte Freundschaften erinnerten. Ein wenig Geduld und die Sicherheit, dass die Südmenschen sich nicht plötzlich wieder vereint zeigten würden ihm und seinem Stamm Beute bescheren! Er konnte den Frühling kaum erwarten und hoffte auf Zwist!
→ http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... e=Orklande
Murgrak Kùsh blickte noch einmal von seinem Knochen behangenen Thron auf den Boten, der vor ihm kniete. „Wenn der letzte Schnee geschmolzen ist, sagst du?“. Der kniende Goblin nickte heftig, dann blickte er auf und ergänzte „Sie werden dann auch noch mehr mit sich selbst zu tun haben, sagte es!“. Der Orkhäuptling trat nach dem unverschämten Ding, das es wagte ohne Aufforderung Ergänzungen machte. Der Goblin quiekte und verschwand aus dem Zelt. Der Winter würde mild werden. Gutes Kriegswetter im Frühjahr. Axtwetter. Und seine Späher bestätigten, was die Boten seinen Meldeläufern ausgerichtet hatten. Die Weichhäute im Südwesten waren lange im Krieg mit sich selbst beschäftigt. Die Stadt, Ilin, kam nicht in Frage, aber südlich davon waren Wiesen und Wälder. Und da war eine kleine Baronie. Ein Ziel in der richtigen Größe. Sicherlich wussten das der…wie nannte er sich gleich? Ah, ja: der Kon`Suul…das und hatte er hatte eigene Pläne, aber die Boten hatten ihm auch versichert, dass man sich nicht in die Quere käme. Zudem hatte er Geschenke gesandt. Gut wenn sich auch Menschen an alte Freundschaften erinnerten. Ein wenig Geduld und die Sicherheit, dass die Südmenschen sich nicht plötzlich wieder vereint zeigten würden ihm und seinem Stamm Beute bescheren! Er konnte den Frühling kaum erwarten und hoffte auf Zwist!
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Re: Währenddessen in ... | Neuigkeiten aus der Welt 5035
Teil 3: Währenddessen in Aklonstadt:
→ http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index.php?page=Aklon
Professor Doktor Golo Fritz Sternmann blickte in die Reihen der jungen Gesichter im Hörsaal. Er freute sich auf seinen Tee und ein Nachmittags-Nickerchen nach der Vorlesung. Das Thema der aktuellen Veranstaltung war Altes Aklonisches Recht. So das Thema auch sein liebstes gewesen war und er nicht zu Unrecht als Koryphäe galt, so hatte das Alter ihn heimgesucht. Seit knapp einem Jahr war er kaum mehr in der Lage die Schriften zu entziffern, die ihm Studenten einreichten. Er neigte dazu, die Schriftrollen und die gebundenen Traktate die ihn wöchentlich erreichten gutmütig kurz anzuschauen und dann nach der Form der Absätze und der Umfänglichkeit der Fussnoten Bestnoten zu verteilen. Das sorgte immerhin dafür, dass er auch im Alter nicht mit sich selbst reden musste, sondern Zuhörer für seine ausartenden Erläuterungen fand. Er hatte die Veranstaltung bereits beendet, dessen war er sich fast sicher, er stellte aber auch nach weiteren Sekunden des Zögerns fest, dass niemand aufgestanden war, wie es üblich gewesen wäre. Alle Studenten blickten ihn an. „Ähm…“, sagte er. „Ja? Sie haben…Fragen?“. Ein hoffnungsvolles Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er rückte den etwas schief sitzenden Talar zurecht. Eine Studentin in der dritten oder vierten Reihe erhob sich. „Wärt ihr so gütig den letzten Abschnitt zu klarifizieren, euer Magnifizenz?“. Natürlich war er das! Die Müdigkeit fiel schlagartig von ihm ab. Das Studierenden am Ende einer Unterrichtseinheit freiwillig Fragen stellten war seit…seit…nun ja, ziemlich lange nicht vorgekommen. Er hob an „Als 3952 nach den Verlusten der Schiffe die actio erxercitoria ausblieb…“. Die junge Frau stand immer noch und hob wieder an: „Vergebung, euer Magnifizenz, ich meinte den Abschnitt nach 4002…die Gesetzgebung Bornirs.“ Professor Sternmann war verwirrt. Hatte er diesen Gegenstand nicht klar geschildert? „Nun, unter Abt Bornir Torwendil, erster der Kirchenkönige, wurden Staat und Kirche in Aklon eins. Erst 4185 beschloss die heilige Synode der Nuntii, lobet Ultor, die Beendigung der Personalunion von Königtum und Priesterschaft. Die Synode verbot diese für kommende Generationen. Ob des Ius sanguinis wurde die letzte Tochter des letzten Kirchenkönigs, die zu diesem Zeitpunkt noch kein Kirchenamt bekleidete, da sie erst 15 Jahre alt war, Königin. Aus der Zeit Bornirs haben wir das Konzept des actio iniuriarum, die, er kicherte, probatio diabolica und den Ursprung des Gesetzes necessitas publica est major quam canonicum.“ „Dieses letzte Gesetz…“, sagte die junge Dame. „Ergänzt das Thronfolgegesetz“, brachte er ihren Satz zu Ende. „Es gilt selbstverständlich das Ius sanguinis, also die Erbfolge in der Blutlinie, unter Berücksichtigung der Trennung von Kirche und Staat. Die erste Klasse der Thronfolger bilden Kinder und Kindeskinder, wobei ältere Vorrang haben. In zweiter Klasse können Geschwister erben. Auch hier haben Ältere den Vorrang. Falls keine Kandidaten verfügbar sind, so fällt die Verwaltungspflicht an den Reichsmarschall und den Großen Rat. Der Rat bestimmt dann einen Thronfolger, üblicherweise aus einer Seitenlinie der Familie Torwendil.“ Die Frau sprach schon wieder unaufgerufen, während deren Kommilitonen das Schauspiel verfolgten: „Aber de facto ist nicht de iure.“ „Richtig“, versetzte der Professor strahlend „dies wurde bislang so gehandhabt, aber es nicht verpflichtend. Ich glaube es war 4387, als noch zügig eine Hochzeit organisiert wurde, damit…“ „Das heißt Reichsritter und Herzöge (seit 4447 auch der Erzmagus) wählen.“ „Ja.“ Erwiderte er. Dann ergänzte er „Aber üblicherweise bestimmen die Herzöge, de facto.“. „Und dieses Gesetz regelt die Dauer des Verfahrens?“ „Mehr als das! Wenn innerhalb eines Monats kein Kandidat gefunden wurde, so hatte Bornir gemutmaßt, sei anzunehmen, dass es jemanden gäbe, der das Verfahren blockiert. Dies sollte vermieden werden und er setzte in einem solchen Fall fest, dass die Synode jemanden wählt. Das wurde mit der Trennung von Kirche und Staat aber aufgelöst. Die Synode wollte diese Macht nicht! Man stelle sich das vor. Ich verneige mich vor den Nuntii dieser Tage, ob dieser Weitsicht. Gleichzeitig könnte die Entscheidung in einer solchen Notlage kaum jemand anderem übertragen werden als einem ultorianischen Priester. Also wurde festgelegt, dass der Abt des ältesten Klosters in Aklon Stadt das Reich führen wird, bis ein Thronfolger hervortritt! Die Notwendigkeit verlangt es sozusagen, ad abstraktum. Er wird den Rat dafür natürlich auflösen müssen.“ „Also kein Thronfolger und Uneinigkeit im Großen Rat heißt, dass ein einzelner Abt jemanden aussuchen darf und sich dabei Zeit lassen kann? Und wer ist das zurzeit?“ „Seid das Kloster des goldenen Wortes vor etwa 52 Jahren ausgebrannt ist, müsste es das Kloster der hellen Lohe sein. Abt Ranulf steht dem vor.“ „Der Mann ist ein Inquisitor!“ „Ja.“ „Der Mann hat angeordnet, dass die weißmagische Cabal Carnosa ausgehoben und deren Mitglieder verbrannt werden!“ „Ja, ich meine das war er auch.“ „Der Mann ist bekennender Flagellant!“ „Ja, das ist sein gutes Recht.“ „Der Mann hat sich selbst die Augen ausgestochen, weil er nichts von dieser Welt sehen will und er die Hitze der reinigenden Flammen so besser fühlen kann!“ „Hat er das? Meine Güte.“ „Der Mann ist ein Zelot!“ „Ja. Aber wenn schon.“ „Der Mann hält die Königin und den Großmeister vom Orden des reinigenden Schwertes für gefährlich liberal!" „Ja?" „Herr Professor, wer weiß von diesem Gesetz?“ „Die beiden Original Mitschriften sind frei zugänglich! In der Rechtsbibliothek der Universität, Abteilung C, Regal 54, im Sammelordner 22 oder so und im Palast. Aber ich vermute im Palast müsste man etwas danach suchen. Ach ja und sie alle wissen es natürlich nun auch. Aber regen sie sich nicht so auf. Das ist doch alles theoretischer Natur.“ „Herr Professor, bei allem Respekt, wann sind sie das letzte Mal vor der Tür gewesen?“
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Professor Doktor Golo Fritz Sternmann blickte in die Reihen der jungen Gesichter im Hörsaal. Er freute sich auf seinen Tee und ein Nachmittags-Nickerchen nach der Vorlesung. Das Thema der aktuellen Veranstaltung war Altes Aklonisches Recht. So das Thema auch sein liebstes gewesen war und er nicht zu Unrecht als Koryphäe galt, so hatte das Alter ihn heimgesucht. Seit knapp einem Jahr war er kaum mehr in der Lage die Schriften zu entziffern, die ihm Studenten einreichten. Er neigte dazu, die Schriftrollen und die gebundenen Traktate die ihn wöchentlich erreichten gutmütig kurz anzuschauen und dann nach der Form der Absätze und der Umfänglichkeit der Fussnoten Bestnoten zu verteilen. Das sorgte immerhin dafür, dass er auch im Alter nicht mit sich selbst reden musste, sondern Zuhörer für seine ausartenden Erläuterungen fand. Er hatte die Veranstaltung bereits beendet, dessen war er sich fast sicher, er stellte aber auch nach weiteren Sekunden des Zögerns fest, dass niemand aufgestanden war, wie es üblich gewesen wäre. Alle Studenten blickten ihn an. „Ähm…“, sagte er. „Ja? Sie haben…Fragen?“. Ein hoffnungsvolles Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er rückte den etwas schief sitzenden Talar zurecht. Eine Studentin in der dritten oder vierten Reihe erhob sich. „Wärt ihr so gütig den letzten Abschnitt zu klarifizieren, euer Magnifizenz?“. Natürlich war er das! Die Müdigkeit fiel schlagartig von ihm ab. Das Studierenden am Ende einer Unterrichtseinheit freiwillig Fragen stellten war seit…seit…nun ja, ziemlich lange nicht vorgekommen. Er hob an „Als 3952 nach den Verlusten der Schiffe die actio erxercitoria ausblieb…“. Die junge Frau stand immer noch und hob wieder an: „Vergebung, euer Magnifizenz, ich meinte den Abschnitt nach 4002…die Gesetzgebung Bornirs.“ Professor Sternmann war verwirrt. Hatte er diesen Gegenstand nicht klar geschildert? „Nun, unter Abt Bornir Torwendil, erster der Kirchenkönige, wurden Staat und Kirche in Aklon eins. Erst 4185 beschloss die heilige Synode der Nuntii, lobet Ultor, die Beendigung der Personalunion von Königtum und Priesterschaft. Die Synode verbot diese für kommende Generationen. Ob des Ius sanguinis wurde die letzte Tochter des letzten Kirchenkönigs, die zu diesem Zeitpunkt noch kein Kirchenamt bekleidete, da sie erst 15 Jahre alt war, Königin. Aus der Zeit Bornirs haben wir das Konzept des actio iniuriarum, die, er kicherte, probatio diabolica und den Ursprung des Gesetzes necessitas publica est major quam canonicum.“ „Dieses letzte Gesetz…“, sagte die junge Dame. „Ergänzt das Thronfolgegesetz“, brachte er ihren Satz zu Ende. „Es gilt selbstverständlich das Ius sanguinis, also die Erbfolge in der Blutlinie, unter Berücksichtigung der Trennung von Kirche und Staat. Die erste Klasse der Thronfolger bilden Kinder und Kindeskinder, wobei ältere Vorrang haben. In zweiter Klasse können Geschwister erben. Auch hier haben Ältere den Vorrang. Falls keine Kandidaten verfügbar sind, so fällt die Verwaltungspflicht an den Reichsmarschall und den Großen Rat. Der Rat bestimmt dann einen Thronfolger, üblicherweise aus einer Seitenlinie der Familie Torwendil.“ Die Frau sprach schon wieder unaufgerufen, während deren Kommilitonen das Schauspiel verfolgten: „Aber de facto ist nicht de iure.“ „Richtig“, versetzte der Professor strahlend „dies wurde bislang so gehandhabt, aber es nicht verpflichtend. Ich glaube es war 4387, als noch zügig eine Hochzeit organisiert wurde, damit…“ „Das heißt Reichsritter und Herzöge (seit 4447 auch der Erzmagus) wählen.“ „Ja.“ Erwiderte er. Dann ergänzte er „Aber üblicherweise bestimmen die Herzöge, de facto.“. „Und dieses Gesetz regelt die Dauer des Verfahrens?“ „Mehr als das! Wenn innerhalb eines Monats kein Kandidat gefunden wurde, so hatte Bornir gemutmaßt, sei anzunehmen, dass es jemanden gäbe, der das Verfahren blockiert. Dies sollte vermieden werden und er setzte in einem solchen Fall fest, dass die Synode jemanden wählt. Das wurde mit der Trennung von Kirche und Staat aber aufgelöst. Die Synode wollte diese Macht nicht! Man stelle sich das vor. Ich verneige mich vor den Nuntii dieser Tage, ob dieser Weitsicht. Gleichzeitig könnte die Entscheidung in einer solchen Notlage kaum jemand anderem übertragen werden als einem ultorianischen Priester. Also wurde festgelegt, dass der Abt des ältesten Klosters in Aklon Stadt das Reich führen wird, bis ein Thronfolger hervortritt! Die Notwendigkeit verlangt es sozusagen, ad abstraktum. Er wird den Rat dafür natürlich auflösen müssen.“ „Also kein Thronfolger und Uneinigkeit im Großen Rat heißt, dass ein einzelner Abt jemanden aussuchen darf und sich dabei Zeit lassen kann? Und wer ist das zurzeit?“ „Seid das Kloster des goldenen Wortes vor etwa 52 Jahren ausgebrannt ist, müsste es das Kloster der hellen Lohe sein. Abt Ranulf steht dem vor.“ „Der Mann ist ein Inquisitor!“ „Ja.“ „Der Mann hat angeordnet, dass die weißmagische Cabal Carnosa ausgehoben und deren Mitglieder verbrannt werden!“ „Ja, ich meine das war er auch.“ „Der Mann ist bekennender Flagellant!“ „Ja, das ist sein gutes Recht.“ „Der Mann hat sich selbst die Augen ausgestochen, weil er nichts von dieser Welt sehen will und er die Hitze der reinigenden Flammen so besser fühlen kann!“ „Hat er das? Meine Güte.“ „Der Mann ist ein Zelot!“ „Ja. Aber wenn schon.“ „Der Mann hält die Königin und den Großmeister vom Orden des reinigenden Schwertes für gefährlich liberal!" „Ja?" „Herr Professor, wer weiß von diesem Gesetz?“ „Die beiden Original Mitschriften sind frei zugänglich! In der Rechtsbibliothek der Universität, Abteilung C, Regal 54, im Sammelordner 22 oder so und im Palast. Aber ich vermute im Palast müsste man etwas danach suchen. Ach ja und sie alle wissen es natürlich nun auch. Aber regen sie sich nicht so auf. Das ist doch alles theoretischer Natur.“ „Herr Professor, bei allem Respekt, wann sind sie das letzte Mal vor der Tür gewesen?“
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Re: Währenddessen in ... | Neuigkeiten aus der Welt 5035
Teil 4: Währenddessen in Verilion:
→ http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... e=Verilion
Caspar de Rove blickte Königin Emiré von Verilion mit ernster Mine an; „Ja eure Majestät, ich halte das für einen guten Zug“. Der Quarto Großmeister wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als Berater in strategischen Fragen hinzugezogen. Königin Emiré war diese Entscheidung alles andere als leicht gefallen, auch wenn diese Option bisher nur ein Gedankenspiel war. Sie hatte gemeinsam mit Gudrun und Warnulf Torwendil die Geburt derer Kinder und die Geburt ihrer eigenen Kinder gefeiert. Sie hatte mit ihnen getrauert, als Meredith Torwendil ermordet wurde und sie hatten gemeinsam als vertraute Bündnispartner mehr als einen Krieg durchgestanden und gewonnen. Königin Emiré wäre beinahe so weit gegangen, die Familie Torwendil als Freunde zu betiteln. Enge Vertraute, die eine gemeinsame Vision der Stabilität teilten.
Aber Königin Gudrun wurde ermordet und zum Tod von König Warnulfs gab es verstörende Gerüchte, die ebenso auf einen Mord hinweisen. Prinz Ubald Torwendil wäre ein brillanter Gelehrter gewesen, aber ein schlechter König. Konrad war bekannterweise ein besonderes Kind gewesen, aber niemals eine echte Option für den aklonischen Thron. Prinzessin Elisabeth Torwendil ist die einzige Erbin von Gudrun und Warnulf gewesen, der Königin Emiré die Fähigkeiten eingeräumt hatte, den aklonischen Thron auszufüllen und die Reichskrone zu tragen. Und auch wenn die aufrechte Weltgemeinschaft der Königin Emiré vielleicht nicht zustimmen würde, erkannte Königin Emiré auch die vielen schweren aber richtigen Entscheidungen der jungen Königin Elisabeth. Aber sie hatte auch schwerwiegende Fehler gemacht und für Fehler gibt es bekanntlich wenig Platz in der Gesellschaft der Monarchen. Und hinzu kommen nun die scheußlichen Gerüchte über ein weiteren Thronfolger der Familie Torwendil, bei dem es sich um einen frühen Fehltritt Warnulfs mit der extravaganten verillionischen Comtessa de la Spumante handeln soll.
Keine idealen Bedingungen für die innige Freundschaft zwischen Verilion und Aklon. Zusätzlich erlahmte der Handel zwischen den beiden Königreichen und kam dann sogar fast zum vollständigen erliegen. Einzig mit dem Herzogtum Warall war zurzeit Handel möglich. Königin Elisabeth hatte zuerst darum ersucht und dann gefordert, dass der Handel mit Hzgt Warall eingestellt wird. Aber diese Forderung konnte und wollte Verilion nicht erfüllen.
Herzogtum Schareck bleibt ein Unruheherd, auch wenn es dem Truchsess von Hiltrud gelungen ist, in knapp die Hälfte des Landes Ruhe zu bringen. Das Notgeld aus Schareck konnte und sollte kein verilioner Händler annehmen. Nachdem die Aufständischen in Schareck auf aklonischen Boden keine Nahrung mehr fanden, haben einige versucht, sich diese auf verillionischem Boden zu nehmen. Lästige Hoferaner hatten die Grenze überquert und Bauern in Verilion aufgestachelt. Und es sah nicht aus, als ob der Bürgerkrieg bald enden würde. Königin Emiré muss handeln, wenn sie Schaden von ihrem Volk abhalten wollte und wenn das bedeuten sollte, dass alte Bündnisse beendet würden, dann sei dem so. Sie blickte auf die Karte nach Schareck. Die Grenzregion brauchte Ordnung und Emiré war bereit, diese Ordnung zu bringen. Im Zweifel mit dem Schwert, wenn im Frühjahr wieder Halsabschneider und Diebe über die Pässe kämen.
Königin Emiré dachte an Gudrun und die wenigen Spaziergänge zu Zweit, die sie mit ihr am Hofe unternommen hatte. Die gemeinsamen Stunden, das Vertrauen und Verstehen. Sie hatte darüber nachgedacht, nach Aklonstadt zu reisen und mit Elisabeth zu sprechen, aber Emiré war alt geworden. Nun wurde allenthalben über Königin Gudrun und ihren Mann gemunkelt. Emiré spürte einen Stich im Inneren und und sie fragte sich, wie man wohl über sie selbst nach ihrem Tod reden würde.
→ http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... e=Verilion
Caspar de Rove blickte Königin Emiré von Verilion mit ernster Mine an; „Ja eure Majestät, ich halte das für einen guten Zug“. Der Quarto Großmeister wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als Berater in strategischen Fragen hinzugezogen. Königin Emiré war diese Entscheidung alles andere als leicht gefallen, auch wenn diese Option bisher nur ein Gedankenspiel war. Sie hatte gemeinsam mit Gudrun und Warnulf Torwendil die Geburt derer Kinder und die Geburt ihrer eigenen Kinder gefeiert. Sie hatte mit ihnen getrauert, als Meredith Torwendil ermordet wurde und sie hatten gemeinsam als vertraute Bündnispartner mehr als einen Krieg durchgestanden und gewonnen. Königin Emiré wäre beinahe so weit gegangen, die Familie Torwendil als Freunde zu betiteln. Enge Vertraute, die eine gemeinsame Vision der Stabilität teilten.
Aber Königin Gudrun wurde ermordet und zum Tod von König Warnulfs gab es verstörende Gerüchte, die ebenso auf einen Mord hinweisen. Prinz Ubald Torwendil wäre ein brillanter Gelehrter gewesen, aber ein schlechter König. Konrad war bekannterweise ein besonderes Kind gewesen, aber niemals eine echte Option für den aklonischen Thron. Prinzessin Elisabeth Torwendil ist die einzige Erbin von Gudrun und Warnulf gewesen, der Königin Emiré die Fähigkeiten eingeräumt hatte, den aklonischen Thron auszufüllen und die Reichskrone zu tragen. Und auch wenn die aufrechte Weltgemeinschaft der Königin Emiré vielleicht nicht zustimmen würde, erkannte Königin Emiré auch die vielen schweren aber richtigen Entscheidungen der jungen Königin Elisabeth. Aber sie hatte auch schwerwiegende Fehler gemacht und für Fehler gibt es bekanntlich wenig Platz in der Gesellschaft der Monarchen. Und hinzu kommen nun die scheußlichen Gerüchte über ein weiteren Thronfolger der Familie Torwendil, bei dem es sich um einen frühen Fehltritt Warnulfs mit der extravaganten verillionischen Comtessa de la Spumante handeln soll.
Keine idealen Bedingungen für die innige Freundschaft zwischen Verilion und Aklon. Zusätzlich erlahmte der Handel zwischen den beiden Königreichen und kam dann sogar fast zum vollständigen erliegen. Einzig mit dem Herzogtum Warall war zurzeit Handel möglich. Königin Elisabeth hatte zuerst darum ersucht und dann gefordert, dass der Handel mit Hzgt Warall eingestellt wird. Aber diese Forderung konnte und wollte Verilion nicht erfüllen.
Herzogtum Schareck bleibt ein Unruheherd, auch wenn es dem Truchsess von Hiltrud gelungen ist, in knapp die Hälfte des Landes Ruhe zu bringen. Das Notgeld aus Schareck konnte und sollte kein verilioner Händler annehmen. Nachdem die Aufständischen in Schareck auf aklonischen Boden keine Nahrung mehr fanden, haben einige versucht, sich diese auf verillionischem Boden zu nehmen. Lästige Hoferaner hatten die Grenze überquert und Bauern in Verilion aufgestachelt. Und es sah nicht aus, als ob der Bürgerkrieg bald enden würde. Königin Emiré muss handeln, wenn sie Schaden von ihrem Volk abhalten wollte und wenn das bedeuten sollte, dass alte Bündnisse beendet würden, dann sei dem so. Sie blickte auf die Karte nach Schareck. Die Grenzregion brauchte Ordnung und Emiré war bereit, diese Ordnung zu bringen. Im Zweifel mit dem Schwert, wenn im Frühjahr wieder Halsabschneider und Diebe über die Pässe kämen.
Königin Emiré dachte an Gudrun und die wenigen Spaziergänge zu Zweit, die sie mit ihr am Hofe unternommen hatte. Die gemeinsamen Stunden, das Vertrauen und Verstehen. Sie hatte darüber nachgedacht, nach Aklonstadt zu reisen und mit Elisabeth zu sprechen, aber Emiré war alt geworden. Nun wurde allenthalben über Königin Gudrun und ihren Mann gemunkelt. Emiré spürte einen Stich im Inneren und und sie fragte sich, wie man wohl über sie selbst nach ihrem Tod reden würde.
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Re: Währenddessen in ... | Neuigkeiten aus der Welt 5035
Teil 5: Währenddessen in Aklonstadt:
→ Aklon: http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... lonSpezial
→ Sythia: http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index.php?page=Sythia
Giulia Di Francescantonio blickte auf ihre makellosen Fingernägel und unterdrückte affektiert ein Gähnen. Sie trug, wie immer in geschäftlichen Angelegenheiten, eine schmucklose Robe. Privat bevorzugte sie Brokat, Samt und Nerz. Neben lag eine unscheinbare mit Schriftstücken gefüllte Mappe aus Leder. Schließlich wurde sie durch einen der aklonischen Gardisten aufgerufen. Dieser führte sie in den Raum der Kanzlerin von Aklonstadt. Die Kanzlerin hieß Wilhelmina von Tornum und war eine Adlige, die ihre Position durch pflichtschuldige Arbeit erreicht hatte. Giulia schätzte eine solche Vita, mit diesen Leuten konnte man besser reden, als mit aufgeblasenen Adligen, die Annahmen, dass Geld an Bäumen wuchs.
„Madame Giulia Di Francescantonio, es ist eine Freude“, wurde sie begrüßt. So beginnt es also. Nach einem Austausch von Höflichkeiten, kam man schließlich zur Sache. Die Kanzlerin blickte von einem auf den Tisch liegenden Brief herauf. „Ich bemerke“ sagte sie, „dass sie einer Stundung der Außenstände nicht zugestimmt haben und eine Tilgung erbitten.“, „Aber mit Verlaub, Frau Kanzlerin, wir erbitten nicht, wir fordern!“ Es gab keinen Grund die Samthandschuhe anzubehalten. Die Kanzlerin war erfahren genug, um diesen Mangel an Etikette als Erleichterung in den Verhandlungen zu verstehen. Es war schließlich niemand da, der sich an so etwas stoßen würde. Wilhelmina von Tornum seufzte. „Euch ist sicherlich bewusst, dass Aklon nicht in der Verfassung ist, die Außenstände innerhalb so kurzer Zeit zu begleichen. Nach dem Ende des Bürgerkriegs…“, sie wurde harsch unterbrochen, „Das ihr bereits seit knapp sechs Jahren versprecht.”, "Und dessen Ende nun in Sicht ist. Eine weitere Stundung würde uns erlauben…“ „Meine Frau Kanzlerin, ich darf mir an dieser Stelle erlauben, auf ihre umfangreichen Obligos hinzuweisen. Die Krone hat redliche Bemühungen unternommen, die Löcher im Haushalt zu stopfen, die diese unselige…Angelegenheit riss.“ Sie blickte auf ein Blatt Papier, dass sie gezielt aus dem Umschlag zog: „Und mir wurde zugetragen, dass nicht wenig des geliehenen Goldes zugunsten der Versorgung des Volkes ausgegeben wird. Das ist ehrenwert, aber nicht umsatzträchtig. Die Banca Nazionale del Imperio sieht nicht, dass es gelingen kann unsere Investitionen zu retten, also ziehen wir sie zurück. Sofort.“ „Giulia, du weißt so gut wie ich, dass die Banca Verluste macht, wenn ihr die Außenstände jetzt einfordert!“ Wilhelmina ergänzte nicht, dass dies auch Aklon und die Krone ruinieren würde, das war nicht nötig. Das war Giulia bewusst. Der Verlust von drei Herzogtümern und der Freistadt Tulderon war nicht ausgleichbar, insbesondere nicht nach der dunklen Bedrohung und die daraus resultierenden Hungersnöte, die Überfälle im Süden, den erlahmten Handel mit Verillion und ach so vieles weitere…Wilhelmina seufzte erneut. „Ihr wisst in Sythia doch auch, dass Verhandlungen zum Frieden anstehen. Wenn irgendeine Art von Einigung erzielt werden kann, dann wird Aklon mittelfristig wieder in der Lage sein zu zahlen, inklusive aller Verpflichtungen...auch denen von Warall und Camberion.“ Giulia zog die Braue hoch: „Respekt, Wilhelmina, ich wusste nicht, dass euch klar war, dass wir bei unserer ‚Wette‘ nicht allein auf eure Königin gesetzt haben.“ „Dies war absehbar. Es ist ja ein Geschäft, nicht wahr?“ Wilhelmina lächelte gequält. Sie wusste, dass sie mit dieser Offenbarung die Bank dazu bringen konnte, noch ein wenig zu warten. Aber höchstens einige Monate. Wenn die Königin keine Einigung mit den Rebellen erzielte, würde es in wenigen Monaten düster werden. Die Königin hatte nie Geld für Prunk ausgegeben, aber es würde keine Bezahlung mehr für Beamte und Soldaten geben…keine Pensionen und keine Unterstützungen. Wilhelmina fragte sich, wie das Gespräch in Warall wohl im Detail verlaufen war…ihre Spione hatten ihr berichtet, dass Hiltrud außer sich gewesen sein soll, als Giulia deren Hof verließ.
→ Aklon: http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index ... lonSpezial
→ Sythia: http://wiki.phoenix-carta.de/tiki-index.php?page=Sythia
Giulia Di Francescantonio blickte auf ihre makellosen Fingernägel und unterdrückte affektiert ein Gähnen. Sie trug, wie immer in geschäftlichen Angelegenheiten, eine schmucklose Robe. Privat bevorzugte sie Brokat, Samt und Nerz. Neben lag eine unscheinbare mit Schriftstücken gefüllte Mappe aus Leder. Schließlich wurde sie durch einen der aklonischen Gardisten aufgerufen. Dieser führte sie in den Raum der Kanzlerin von Aklonstadt. Die Kanzlerin hieß Wilhelmina von Tornum und war eine Adlige, die ihre Position durch pflichtschuldige Arbeit erreicht hatte. Giulia schätzte eine solche Vita, mit diesen Leuten konnte man besser reden, als mit aufgeblasenen Adligen, die Annahmen, dass Geld an Bäumen wuchs.
„Madame Giulia Di Francescantonio, es ist eine Freude“, wurde sie begrüßt. So beginnt es also. Nach einem Austausch von Höflichkeiten, kam man schließlich zur Sache. Die Kanzlerin blickte von einem auf den Tisch liegenden Brief herauf. „Ich bemerke“ sagte sie, „dass sie einer Stundung der Außenstände nicht zugestimmt haben und eine Tilgung erbitten.“, „Aber mit Verlaub, Frau Kanzlerin, wir erbitten nicht, wir fordern!“ Es gab keinen Grund die Samthandschuhe anzubehalten. Die Kanzlerin war erfahren genug, um diesen Mangel an Etikette als Erleichterung in den Verhandlungen zu verstehen. Es war schließlich niemand da, der sich an so etwas stoßen würde. Wilhelmina von Tornum seufzte. „Euch ist sicherlich bewusst, dass Aklon nicht in der Verfassung ist, die Außenstände innerhalb so kurzer Zeit zu begleichen. Nach dem Ende des Bürgerkriegs…“, sie wurde harsch unterbrochen, „Das ihr bereits seit knapp sechs Jahren versprecht.”, "Und dessen Ende nun in Sicht ist. Eine weitere Stundung würde uns erlauben…“ „Meine Frau Kanzlerin, ich darf mir an dieser Stelle erlauben, auf ihre umfangreichen Obligos hinzuweisen. Die Krone hat redliche Bemühungen unternommen, die Löcher im Haushalt zu stopfen, die diese unselige…Angelegenheit riss.“ Sie blickte auf ein Blatt Papier, dass sie gezielt aus dem Umschlag zog: „Und mir wurde zugetragen, dass nicht wenig des geliehenen Goldes zugunsten der Versorgung des Volkes ausgegeben wird. Das ist ehrenwert, aber nicht umsatzträchtig. Die Banca Nazionale del Imperio sieht nicht, dass es gelingen kann unsere Investitionen zu retten, also ziehen wir sie zurück. Sofort.“ „Giulia, du weißt so gut wie ich, dass die Banca Verluste macht, wenn ihr die Außenstände jetzt einfordert!“ Wilhelmina ergänzte nicht, dass dies auch Aklon und die Krone ruinieren würde, das war nicht nötig. Das war Giulia bewusst. Der Verlust von drei Herzogtümern und der Freistadt Tulderon war nicht ausgleichbar, insbesondere nicht nach der dunklen Bedrohung und die daraus resultierenden Hungersnöte, die Überfälle im Süden, den erlahmten Handel mit Verillion und ach so vieles weitere…Wilhelmina seufzte erneut. „Ihr wisst in Sythia doch auch, dass Verhandlungen zum Frieden anstehen. Wenn irgendeine Art von Einigung erzielt werden kann, dann wird Aklon mittelfristig wieder in der Lage sein zu zahlen, inklusive aller Verpflichtungen...auch denen von Warall und Camberion.“ Giulia zog die Braue hoch: „Respekt, Wilhelmina, ich wusste nicht, dass euch klar war, dass wir bei unserer ‚Wette‘ nicht allein auf eure Königin gesetzt haben.“ „Dies war absehbar. Es ist ja ein Geschäft, nicht wahr?“ Wilhelmina lächelte gequält. Sie wusste, dass sie mit dieser Offenbarung die Bank dazu bringen konnte, noch ein wenig zu warten. Aber höchstens einige Monate. Wenn die Königin keine Einigung mit den Rebellen erzielte, würde es in wenigen Monaten düster werden. Die Königin hatte nie Geld für Prunk ausgegeben, aber es würde keine Bezahlung mehr für Beamte und Soldaten geben…keine Pensionen und keine Unterstützungen. Wilhelmina fragte sich, wie das Gespräch in Warall wohl im Detail verlaufen war…ihre Spione hatten ihr berichtet, dass Hiltrud außer sich gewesen sein soll, als Giulia deren Hof verließ.