Mal eine Grundsatzfrage an Eltern die mit ihren Kindern auf Cons, insbesondere nach Tulderon fahren:
Inwieweit haltet ihr es für möglich und sinnvoll mit Kindern Religion zu bespielen?
Findet ihr es in Ordnung wenn man als Priester Kinder anspielt?
Bzw ab welchem Alter kann man das machen?
Ich hab zwar selbst ein Kind, aber Ansichten zu solchen Themen gehen ja erfahrungsgemäß ziemlich weit auseinander.
Bei meinem Lütten hatte ich immer den EIndruck das er Götter genau wie Monster oder nichtmenschliche Rassen einfach als Teil der Fantasiewelt akzeptiert.
Aber als mein Drax letztes Jahr in Grafenwald einer Spielerin die im gleichen Alter (acht Jahre) war ein bischen was über Fardea erzählt hat, hatte ich den Eindruck das die Kleine damit gar nix anfangen konnte weil sie mir mit voller Überzeugung erwiedert hat es gäbe nur einen Gott und der hieße Jesus...(woraufhin ich dann beschlossen hab mit ihr über was anderes zu reden)
Also was sind eure Meinungen und Erfahrungen dazu? Gehören Kinder in Gottesdienste und ähnliche Veranstaltungen oder sollte man das eher umgehen?
Kinder und Religion
Moderator: Spieler Moderator
- Simon K.
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Re: Kinder und Religion
Am Thema; Kinder und Liverollenspiel, scheiden sich seit vielen Jahren die Geister. Ich habe relativ früh entschieden, mein Kind (vorerst) nicht mit auf Liverollenspiele zu nehmen, da ich den Rahmen und Umfang einer Veranstaltung niemals vorab einschätzen kann. Kinder haben deutlich unterschiedliche Entwicklungsphasen, weshalb Kinderpersönlichkeiten die Zusammenhänge stets anders wahrnehmen. Das gilt auch für fiktive Religionen oder auch Herkunft. Es hängt natürlich auch sehr stark vom jeweiligen Alter des Kindes ab, ob ein Kind zwischen einer fiktiven und nicht fiktiven Religionen unterscheiden kann.
Der Zauberfeder Verlag hat vor einer Ewigkeit einen schönen Artikel von Dirk Springenberg und Daniel Steinbach zum Thema, Kinder und Liverollenspiel veröffentlicht: http://www.zauberfeder-verlag.de/Produk ... kel-07.pdf Ich möchte dazu eigentlich nicht viel mehr schreiben und den meisten Eltern den Artikel ans Herzen legen.
Der Zauberfeder Verlag hat vor einer Ewigkeit einen schönen Artikel von Dirk Springenberg und Daniel Steinbach zum Thema, Kinder und Liverollenspiel veröffentlicht: http://www.zauberfeder-verlag.de/Produk ... kel-07.pdf Ich möchte dazu eigentlich nicht viel mehr schreiben und den meisten Eltern den Artikel ans Herzen legen.
Eine gute Orientierung, ob eine bestimmte Szene oder Spielhandlung für Kinder geeignet ist, gibt die Alterseinstufung der freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), die wir an dieser Stelle für das Live-Rollenspiel angepasst und ergänzt haben:
bis 6 Jahre
Kleinkinder erleben szenische Darstellungen unmittelbar und spontan. Schon dunkle Szenarien oder eine laute und bedrohliche Geräuschkulisse
können diese Kinder ängstigen. Kinder bis zum Alter von sechs Jahren identifi zieren sich vollständig mit der Spielhandlung und den Charakteren. Vor allem bei Bedrohungssituationen findet eine direkte Übertragung statt. Gewaltaktionen, aber auch Verfolgungen oder Beziehungskonflikte, lösen Ängste aus, die nicht selbständig und alleine abgebaut werden können. Eine schnelle und positive Auflösung problematischer Situationen ist daher sehr wichtig.
6 bis 12 Jahre
Ab sechs Jahren entwickeln Kinder zunehmend die Fähigkeit zu kognitiver Verarbeitung von Sinneseindrücken. Spannungs- und Bedrohungsmomente können zwar schon verkraftet werden, dürfen aber weder zu lang anhalten noch zu nachhaltig wirken. Eine positive Aufl ösung von Konfliktsituationen ist auch hier maßgebend. Etwa mit dem neunten Lebensjahr beginnen Kinder, fiktionale und reale Geschichten unterscheiden zu können. Eine distanzierende Wahrnehmung wird damit möglich.
12 bis 16 Jahre
Ab zwölf Jahren ist die Fähigkeit zu distanzierter Wahrnehmung und rationaler Verarbeitung meist bereits ausgebildet. Erste Genre-Kenntnisse sind
vorhanden. Eine höhere Erregungsintensität, durch spannende Plots, wird verkraftet. Problematisch sind dagegen zum Beispiel harte, gewaltbezogene Szenen, die zumeist noch nicht selbständig verarbeitet werden können. 12- bis 15-jährige befi nden sich in einer Selbstfi ndungsphase, die mit großer Unsicherheit und Verletzbarkeit verbunden ist. Antisoziale, destruktive oder gewalttätige Charakterrollen bieten ein Gefährdungspotenzial. Eine seriöse Problematisierung dieser ematiken sind dieser Altersgruppe jedoch durchaus zumutbar und kann für ihre Meinungs- und Bewusstseinsbildung sogar bedeutsam sein.
16 bis 18 Jahre
Bei 16- bis 18-jährigen kann von entwickelten Sozialkompetenzen ausgegangen werden. Problematisch bleibt die Vermittlung sozial schädigender Botschaften, die sich natürlich auf unsere reale Gesellschaft beziehen. Auf Szenen, die reale Gewalt verherrlichen, dem partnerschaftlichen Rollenverhältnis der Geschlechter entgegenstehen, einzelne real existierende Gruppen diskriminieren oder Sexualität auf ein reine Instrumentarium der Triebbefriedigung reduzieren, sollte verzichtet werden. Auch mit Werteorientierung in Bereichen wie Drogenkonsum, politischer Radikalismus oder Ausländerfeindlichkeit sollte sensibel umgegangen werden
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